Schätze der Biebertaler Kirchen: Altarbibel der Kaiserin Viktoria
In Fellingshausen gehört unter anderem eine alte Altarbibel zu den wertvollen Besonderheiten des Gotteshauses und die prachtvolle und mächtige Bibel, mit Goldschnitt und Schließe, wurde von der Monarchin gestiftet. Anlass für diese Großherzigkeit war die Einweihung des Neubaus der Kirche, am 15. Februar 1900. Die Ehefrau Wilhelm II. schrieb in deutscher Schreibschrift eine Widmung in die Bibel: „Der evangelischen Kirche in Fellingshausen zur Einweihung am 15. Febr. 1900“. Zur Widmung gehört der Verweis auf die Bibelstelle im Neuen Testament, 1. Petrus 5, 1: „All eure Sorgen werfet auf ihn. Denn er sorgt für euch“. Unterzeichnet, Auguste Viktoria i. R. (Imperatrix Regina = Kaiserin und Königin). Auguste Viktoria galt als fromme Kaiserin, was sie mehrfach und eindrucksvoll unter Beweis stelle. Beispielsweise engagierte sie sich für 140 karitative Einrichtungen und gründete die evangelische Frauenhilfe. Im Rahmen des Fellingshäuser Brunnenfestes vor vier Jahren, fand in der Kirche auch eine Bibelausstellung statt, vorbereitet, arrangiert und begleitet von Prof. Gerhard Augst und dem damaligen Gemeindepädagogen, Christoph Schäufler. Die Ausstellung erinnerte an den großen Reformator und Bibelübersetzer, Martin Luther und Bestandteil der sehenswerten und viel
beachteten Ausstellung sehr alter und moderner Bibeln war auch die Altarbibel. Zu der informierte ein Begleitheft zur Ausstellung , dass mit Schaffung des Deutschen Reiches 1870, verstärkt auch der Wunsch aller evangelisch-lutherischer Landeskirchen einherging, eine einheitliche Bibel im deutschen Sprachraum zu haben. Sie erschien, nach vielen Konferenzen und Kommissionen, im Jahre 1892. Die von der Kaiserin signierte Fellingshäuser Altarbibel entspricht genau diesem Text. Sie enthält 20 ganzseitige Kupferstiche, dabei auch die Szene am Jakobsbrunnen „Jesus und die Frau aus Samaria“.